Kopf oder Bauch
Wofür entscheiden wir uns?Kopf oder BauchWarum fotografieren wir überhaupt?
Warum fotografieren wir
Ich muß euch enttäuschen!
"Die Eine Antwort".
Bei dieser Aufnahmen ich mir sicher, dass viele direkt das Gefühl von "So etwas macht man nicht" haben.
Stimmt das? Macht man das nicht?
Bevor ihr weiter lest, geht doch erstmal selber in euch. Würdet ihr diese Aufnahme machen, wenn ihr die Chance dazu hättet?Und wenn ja, warum?
Wozu dient die Kamera und schließlich das Bild eigentlich genau?
Feierabend Fotografie Workshop
Feierabend Fotografie Workshop
Ich bin Fotografin in Berlin und gebe Fotokurse.
Mein liebster ist der "Feierabend Fotografie Workshop".
10 Termine mit jeweils 1h zwischen April und September. Immer Montags und Dienstags wöchentlich im Wechsel. 10 Themen, die sich sowohl mit der Technik, aber vor allem auch mit dem "Sehen lernen" beschäftigen.
Natürlich geht es um ISO, Blende und Belichtungszeit, aber eben auch um Kreativität, Farben, Kontraste, Bewegung, Perspektive und vieles mehr.
Am Ende des gesamten Workshops gibt es einen Portraitshooting Termin. Und jetzt kommen Alex und Daniel ins Spiel. Die Beiden waren die "Modelle" am Ende unseres ersten Workshops.
Mehr zu dem Feierabend-Fotografie Workshop.
Philosophische Betrachtung
Mein Blick auf die Fotografie
Mit meinen Fotografien erinnere ich mich jedoch noch Jahre später an meine Projekte, meine Begegnungen und es kommen noch unendlich viele Bilder in meine Gedanken aus der Vergangenheit, die ich nicht fotografiert habe.
Ein kleines bisschen kann ich euch mit meinen Fotos mit auf meine Reisen nehmen. Euch von meinen Begegnungen "erzählen", über die Menschen "berichten", die mein Leben streifen. Denn mehr als ein "streifen" ist es leider oftmals nicht.
Also warum fotografieren wir?
Erstmal ist ein Bild ein Bild. Nicht mehr und nicht weniger.
Aber ihr schaut es euch an und schon ist es mehr, nämlich ein Medium zur Kommunikation.
Natürlich drückt es Gefühle aus, sollte es zumindest, und ist so auch schon eine Art der Mitteilung.
Aber das geht mir nicht weit genug. Vielmehr ist es die Kontaktaufnahme und die Annäherung zweier Menschen.
Durch die Fotografie haben wir die Möglichkeit, einen Blick in das Leben von Menschen zu werfen, und Zeit miteinander zu verbringen.
Die Kamera bietet eine Art Raum, in dem man sich trifft und die Rollenverteilung ist dabei völlig klar.
Natürlich funktioniert das nur, wenn ihr ehrliches Interesse an eurem Gegenüber habt.
Ihr könnt nicht wissen, wie andere auf eure Fotos reagieren werden, sie waren schließlich nicht dabei und ihnen fehlen wichtige Informationen, wie Gerüche und Geräusche, aber für mich muß das Bild zumindest auch Jahre später noch Emotionen bei mir selber hervor rufen. Sonst ist es kein gutes Bild.
Emotional wieder in die Vergangenheit einzutauchen, ist eine wertvolle Erinnerung und einer der Gründe für mich, zu fotografieren.
Sinn der Perfektion in der Aufnahme
Wenn ihr nun also ein Portrait macht, dann vergesst die Perfektion in der Aufnahme. Es muß nicht unbedingt die perfekte Schärfe haben. Im Gegenteil, reduziert die Genauigkeit der Darstellung, um ausreichend Platz für die emotionale Botschaft und die persönliche Interpretation zu lassen.
Ein Beispile: ihr habt ein Buch gelesen und schaut später den Film. Was denkt ihr, warum wir meistens enttäuscht sind? Weil im Film kein Raum für UNSERE Fantasien bleibt und eigentlich mochten wir unsere eigene erdachte Version viel lieber.
Ich habe immer gedacht: ich muß die Seele des Menschen einfangen in meinen Bildern.
Das empfinde ich heute als übertrieben oder zumindest viel zu einseitig.
Vielmehr hinterlassen wir Beide, das Modell und der Fotograf, einen Fingerabdruck in der Aufnahme. Kleine Fragmente der Persönlichkeiten von uns Beiden werden in dem Bild sein.
Und das ohne, dass wir uns dessen bewußt sind.
Wie intensiv das gelingt hängt zu einem großen Teil davon ab inwieweit Fotograf und Modell in der Lage sind, eine Beziehung einzugehen und ihre Fassade aus erlernten Schutzmechanismen fallen lassen. Gelingt es ihnen, einen Raum zu schaffen, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen, haben sie die Chance, gemeinsam Bilder zu schaffen, auf dem Beide einen Teil ihrer Persönlichkeit wiederfinden können.
Und das ist jetzt AlexDas Fotomodell für das Abschluß- Portraitshooting
Sie überlegen, welche fotografische Technik sie anwenden möchten, um Alex zu portraitieren.
Erinnerungen
Alex hat ein paar dabei. Er sagt, dass wenn ihm jemand Geld gibt, er einen solchen platten Kronenkorken im Gegenzug verschenkt.
Alex wartet geduldig
Themen im Feierabend Fotografie Workshop
Feierabend Fotografie WorkshopThemenauswahlFoto Credits Wiebke Wiechell Fotokurs Teilnehmerin
* SW Umsetzung
* Farben sehen
* Visual Storyteller
* Portrait
* Architektur auch ohne Shiftobjektiv
* Der Blitz
* Zahn der Zeit
* Streetfotografie
* Grundlagen Blende / Belichtungszeit / ISO
* Kreativität
* Du
* Think Big
* Fotojournalismus
* Deine Kamera
* Brennweiten: Das richtige Objektiv
* Handyfotografie 1 (Einstellungen)
* Handyfotografie 2 (Tipps)
* Handyfotografie 3 (quadratische Bilder)
* Hoch- oder Querformat
* Bildbesprechung / Wie Fotos wirken
* Schärfe / Unschärfe
* Einfachheit / Zenfotografie
* Hunde- / Vogelperspektive
* M / S / A oder P
* Nach-Bearbeitung ja oder nein
P.S.: Das bin übrigens ich auf dem Rad. Gerne auch mal als Fotomodell für Übungszwecke unterwegs :-)
© Fotocredits Fototourteilnehmerin Wiebke Wiechell
Warum findet der Workshop nicht im Studio statt
Warum kein Indoor Foto Workshop
© Fotocredits Fototourteilnehmerin Wiebke Wiechell
Portraitshooting
AlexPortraitshootingDaniel
© Fotocredits Fototourteilnehmerin Anne Dohmen
Zu viele Emotionen?
Im Fall von Alex: wir sind nicht Obdachlos.
Im Fall von Daniel: wir sind nicht die mit dem Laden mit den sündhaft teuren Brillen.
Wir sind die Fotografen, treffen uns in einem "Raum" gemeinsam und wir machen "nur" das Foto gemeinsam. Wir portraitieren. Ein Stück weit mit unserem eigenen Fingerabdruck.
© Fotocredits Fototourteilnehmerin Anne Dohmen
Daniel
© Fotocredits Fototourteilnehmerin Anne Dohmen
Alex / Daniel
Und? Habt ihr es bemerkt?
Alex, der Obdachlose und Daniel der Schnösel?
Ein und dieselbe Person?
Die Teilnehmer habe es nicht gemerkt.
Sie waren zu sehr mit sich und dem perfekten Bild beschäftigt.
Ich habe es am Ende aufgeklärt. Daniel heißt wirklich Daniel, Daniel Andone, Schauspieler und Freund.
Ein Experiment, welches wir fast 1 Jahr lang vorbereitet haben und auch wenn man die Aufregung hier nicht sehen kann, wir waren aufgeregt. Sehr!
Was würde passieren? Würden sie es merken? Sind sie nachher sauer auf uns?
Nein, sie waren nicht sauer. Dieses Experiment hat uns irgendwie zusammengeschweißt. Eine kleine Gruppe, die etwas ganz besonderes erlebt hat.